„Das war ein sehr schöner Abend, Detlef“ – das waren die letzten Worte, die ich von ihm hörte, von Thomas Oppermann, Vizepräsident des Deutschen Bundestages, Genosse, vor allem aber mein enger Weggefährte und Freund.

Thomas war mit mir vor wenigen Tagen auf Einladung von Uwe Schmitz, dem Eigentümer der Frankonia, am Schinkelplatz 3 zur sogenannten Probebeleuchtung der Kuppel des neuen Stadtschlosses, das direkt gegenüber liegt. Als Ehrengast, neben dem ehemaligen Bundestagspräsidenten Norbert Lammert, drückte er den Startknopf zur Beleuchtung der goldenen Kuppel und war, wie wir alle, berührt, dass nun nach der geplanten Eröffnung und Inbetriebnahme des Humboldt-Forums im neuen Stadtschloss, die neue Mitte Berlins sprichwörtlich erstrahlt.

Mit Thomas habe ich einen guten und überaus humorvollen Freund verloren und bin darüber noch immer tief erschüttert. Völlig unerwartet wurde er, der doch so sehr diese sympathisch verschmitzte Jugendlichkeit ausstrahlte, aus dem Leben gerissen. Er war so optimistisch und bester Laune. Und wir hatten gemeinsame Ideen, insbesondere für die Zeit nach der Politik.

Als ich am frühen Montagvormittag die Nachricht erhielt, wollte ich es zuerst gar nicht glauben. Ich habe lange um Fassung gerungen und bin noch immer schockiert.

Thomas war ein Freund von jenem verlässlichen Typus, den man sich nur wünschen kann. Verlässliche Situationen, wo man einen Freund braucht, die gab es – und er hat in diesen Situationen immer eng zu mir gestanden, hat nie geglaubt, was andere über einen schreiben oder behaupten. Er war gradlinig, souverän und hatte ein offenes Herz.

Ich werde ihn sehr vermissen und nicht vergessen. Ich bin froh, Thomas gekannt und als Freund erlebt zu haben.

Für diese Sonderausgabe des Hauptstadtbriefs hat Wolfgang Kubicki, als Vizepräsident des Deutschen Bundestags ein Kollege von Thomas, einen so würdevollen wie bewegenden Nachruf verfasst, für den ich ihm an dieser Stelle noch einmal ausdrücklich sehr herzlich danken will.

In stiller Trauer

Ihr Detlef Prinz