Tief im Westen

Editorial des Verlegers

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Tief im Westen

Editorial des Verlegers

Liebe Leserinnen und Leser,

angesichts der täglich auf uns einprasselnden Flut von Krisenmeldungen, die nach einigen Wochen allzu häufig wegsortiert werden, ist es meines Erachtens geboten, die Weltlage im Zusammenhang und mit dem gebotenen Abstand zu betrachten. Peter R. Neumann, einer der wichtigsten deutschen außenpolitischen Experten, dessen Stimme auch international von Belang ist, hat just eine solche 3D-Betrachtung vorgelegt. „Die neue Weltunordnung. Wie sich der Westen selbst zerstört“ rekapituliert die Bruchlinien der vergangenen 25 Jahre und beschreibt die übergreifenden Fehlannahmen und inkohärenten Strategien westlicher Politik. Für den Hauptstadtbrief hat der Professor für Sicherheitsstudien am King’s College London die zentralen Thesen in nuce zusammengefasst – zugleich ein Leitfaden, wie Deutschland, EU und die westliche Staatengemeinschaft wieder zu mehr Glaubwürdigkeit und Durchschlagskraft im Sinne jener vielbeschworenen wertegebundenen Politik zurückfinden könnten.

Günter Bannas spielt in seiner Kolumne Aus dem Bannaskreis auf seine ganz eigene Art eine verwandte Frage im Doppelspiel aus Theorie und öffentlichkeitswirksamer Praxis durch: Annalena Baerbock und ihr Konzept einer feministischen Außenpolitik.

Inge Kloepfer richtet ihren Zweiten Blick, auch eine Einstimmung auf den Advent, auf die katholische Kirche und ihr bischöfliches Bodenpersonal nach dem eher befremdlichen gemeinsamen Besuch in Rom.

Im Postskriptum fragt Lutz Lichtenberger nach der Zukunft des Fernsehens, aber nicht der öffentlich-rechtlichen Anstalten in Deutschland, sondern angesichts der mit ungleich höheren Summen hantierenden Sender in den USA.

Mit herzlichen Grüßen verbleibe ich bis zur nächsten Woche

Ihr Detlef Prinz

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