[WERBUNG] Ein sauber lackiertes Fahrzeug steht beim Kunden sinnbildlich für Qualität. Gerade im unabhängigen Aftermarket entscheidet der erste Eindruck häufig darüber, ob eine Reparatur als „professionell“ wahrgenommen wird. Lack ist daher längst nicht nur Kosmetik, sondern ein klares Qualitätsversprechen der Werkstatt an den Fahrzeughalter.
Gleichzeitig steigen die Anforderungen: neue OEM-Farbtöne, mehr Schichtaufbauten, strengere VOC-Vorgaben, steigende Energiekosten und ein massiver Termindruck im Tagesgeschäft. Wer hier mithalten will, braucht nicht nur den passenden Autolack, sondern durchdachte Prozesse, geschultes Personal und eine gute Abstimmung mit dem Teilehandel.
Aktuelle Trends bei Reparaturlackierungen
Der Farb- und Effektreichtum moderner Fahrzeuge stellt Lackierbetriebe vor echte Herausforderungen. Dreischicht-Perleffekte, matte Klarlacke oder spezielle Sondertöne für Serienmodelle verlangen ein präzises Farbtonmanagement. Eine leichte Abweichung, die auf dem Prüfstand kaum auffällt, wirkt auf dem Kundenparkplatz unter Sonnenlicht plötzlich wie ein ganz anderer Farbton.
Parallel nimmt der Druck durch immer kürzere Standzeiten zu. Flottenbetreiber und Leasinggesellschaften erwarten, dass Fahrzeuge möglichst schnell wieder einsatzbereit sind. Eine präzise Planung der Lackierkabine, abgestimmte Trocknungszeiten und der richtige Einsatz von IR- oder UV-Technik können hier über zusätzliche Arbeitsaufträge entscheiden.
Elektrofahrzeuge und neue Materialien
Mit der Zunahme von Elektrofahrzeugen hält eine neue Vielfalt an Materialien Einzug in die Karosserie. Leichtbau mit Aluminium, hochfesten Stählen und zunehmend auch Kunststoffen erfordert andere Vorbehandlungs- und Füllerstrategien. Gleichzeitig sind empfindliche Hochvoltkomponenten im Umfeld der Lackierarbeiten zu schützen, etwa beim Schleifen oder beim Einsatz von Trocknungstechnik.
Werkstätten, die frühzeitig klare Arbeitsanweisungen, Checklisten und Schulungen für E-Fahrzeuge etablieren, minimieren Risiken und können gegenüber Flottenkunden und Versicherern gezielt mit ihrer Kompetenz punkten.
Prozesssicherheit in der Lackierung: Vom Eingang bis zur Auslieferung
In vielen Betrieben entscheidet nicht das Produkt, sondern der Prozess über das Ergebnis. Ein durchgängiger Reparaturablauf beginnt bereits bei der Fahrzeugannahme: Welche Bereiche sind beschädigt, welche Anbauteile müssen demontiert werden und wie groß wird die Lackierfläche? Eine strukturierte Dokumentation mit Fotos und klar definierten Arbeitspositionen reduziert Diskussionen mit Versicherungen und beschleunigt die Abrechnung.
Im weiteren Verlauf ist ein sauberer Materialfluss entscheidend. Füller, Schleifmittel, Klebebänder und Decklack sollten logisch angeordnet sein, damit der Lackierer keine Zeit mit Suchen verbringt. Viele erfolgreiche Betriebe nutzen standardisierte Wagen oder Regalsysteme je Arbeitszone, was Fehlerquoten reduziert und den Tagesdurchlauf spürbar erhöht.
Farbtonmanagement als Produktivitätshebel
Fehltonungen sind einer der größten Zeitfresser im Karosserie- und Lackbetrieb. Jede Nacharbeit blockiert Kabine und Personal, senkt die Stundenleistung und drückt die Marge des Auftrags. Ein systematisches Farbtonmanagement beginnt bei aktuellen Farbtonkarten und digitalen Farbmessgeräten, reicht über regelmäßig aktualisierte Mischformeln bis hin zu klaren Arbeitsanweisungen für die Probebleche.
Gerade im freien Aftermarket können Werkstätten durch enge Zusammenarbeit mit dem Teilehandel profitieren. Lieferservice, Farbtonberatung und Schulungsangebote sorgen dafür, dass selbst komplexe Sondertöne zuverlässig getroffen werden. Für Händler wird damit aus dem reinen Produktverkauf ein echter Servicebaustein, der die Kundenbindung stärkt.
Wirtschaftlichkeit: Wo Lackierbetriebe Geld verdienen oder verlieren
Bei vielen Betrieben liegt erhebliches Potenzial in der Kalkulation. Kleine Unschärfen bei Materialzuschlägen, Arbeitszeiten oder Mischfaktoren summieren sich über das Jahr zu spürbaren Einbußen. Eine detaillierte Analyse typischer Aufträge hilft, versteckte Kosten sichtbar zu machen: Wie viele Milliliter Lack werden im Durchschnitt je Bauteil tatsächlich verbraucht? Wie viel Ausschuss fällt an? Wie oft kommt es zu Nachlackierungen?
Wer diese Zahlen kennt, kann gezielt gegensteuern. Beispiele reichen von optimierten Mischmengen und größeren Gebindeformaten für häufige Farbtöne bis hin zu vereinheitlichten Schleifprozessen. Einige Betriebe führen regelmäßig interne „Lacktagebücher“, in denen Auffälligkeiten dokumentiert und anschließend im Team ausgewertet werden.
Kabinenzeiten und Energieverbrauch im Blick
Gerade angesichts steigender Energiekosten rücken Kabinenzeiten und Trocknungsstrategie in den Fokus. Jeder zusätzliche Durchgang und jede unnötig lange Trocknungsphase schlägt direkt auf die Betriebskosten durch. Werkstätten, die feste Taktzeiten definieren und kabinengeeignete Reparaturmethoden nutzen, kommen auf mehr Durchläufe pro Tag bei gleichzeitig geringeren Energiekosten.
Im Aftermarket können Händler und Hersteller diesen Prozess unterstützen, indem sie Schulungen zu energieeffizienter Trocknung, optimierten Schichtaufbauten und modernem Kabinenmanagement anbieten. Die Kombination aus technischem Know-how und betriebswirtschaftlichem Blick macht den Unterschied zwischen ausgelasteter, profitabler Lackierabteilung und Dauerbaustelle.
Qualitätssicherung, Reklamationsquote und Kundenerlebnis
Eine professionelle Endkontrolle ist im stressigen Tagesgeschäft schnell das erste Opfer des Termindrucks. Dabei entscheidet genau dieser Schritt, ob der Kunde zufrieden vom Hof fährt oder kurze Zeit später mit Reklamation vor der Tür steht. Ein klar strukturierter Qualitäts-Check, idealerweise durch eine zweite Person, reduziert das Risiko für Staubeinschlüsse, Wolkenbildung oder Farbtonabweichungen.
Viele Betriebe setzen auf einfache, aber wirkungsvolle Routinen: definierte Prüfpunkte unter verschiedenen Lichtbedingungen, eine kurze Probefahrt nach Karosseriearbeiten und ein gemeinsam mit dem Kunden durchgeführter Rundgang bei der Fahrzeugübergabe. So lassen sich Unstimmigkeiten direkt klären, und der Fahrzeughalter erlebt die Werkstatt als transparent und professionell.
Kommunikation mit Versicherern und Flottenkunden
Neben dem Endkunden spielen im Aftermarket Versicherungen, Leasinggesellschaften und Flottenbetreiber eine zentrale Rolle. Sie achten weniger auf glänzende Prospekte, sondern auf belastbare Kennzahlen: Durchlaufzeiten, Reklamationsquote, Anzahl der Nacharbeiten, Einhaltung von Kalkulationsvorgaben. Betriebe, die ihre Lackierprozesse sauber dokumentieren und Auswertungen bereitstellen können, verschaffen sich hier eine bessere Verhandlungsposition.
Gleichzeitig wird die Rolle des Teilehandels als Bindeglied immer wichtiger. Verlässliche Lieferzeiten, eine gut abgestimmte Lagerhaltung für gängige Farbtöne und technisch versierte Ansprechpartner erleichtern es Werkstätten, auch anspruchsvolle Lackaufträge zu kalkulierbaren Bedingungen anzunehmen.