Die geopolitische Debatte wieder im Blick

Editorial des Verlegers

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Die geopolitische Debatte wieder im Blick

Editorial des Verlegers

Liebe Leserinnen und Leser,

die große geopolitische Debatte mag durch Corona für einige Zeit aus dem unmittelbaren Blickfeld geraten sein. Die Konflikte zwischen den USA, Russland und China sind deswegen aber nicht weniger dringlich geworden. Spätestens mit der Abrüstungskonferenz, die morgen in Wien beginnt, werden wir uns aber wieder mit einer Führungsmacht USA befassen müssen, die ihre internationale Vorreiterrolle unter Donald Trump in erschreckender Leichtfertigkeit abzulegen geneigt scheint. Im Hauptstadtbrief am Sonntag analysiert Klaus Prömpers, unser Korrespondent in der österreichischen Hauptstadt, die schwierige Lage.

Martin Hartmann, der an der Universität Luzern lehrt, erörtert in seinem Beitrag die sogenannte Neiddebatte, die in Zeiten von riesigen Corona-Rettungspaketen und der Frage, wie diese finanziert werden können, deutlich an Schärfe zulegen dürfte. Hartmann ist ein im besten Sinne praktischer Philosoph, sein so kluges wie furchtloses Plädoyer für einen gesunden Neid im Dienste eines funktionierenden und intakten Gemeinwesens hat mich sehr angeregt. Vielleicht finden die deutschen Parteien darin auch einige Anregungen und Handreichungen, die über die immer wieder vorgetragenen Argumente von rechts und links hinausgehen.

Ich verbleibe mit herzlichen Grüßen bis zur nächsten Woche

Ihr Detlef Prinz

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