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Editorial des Verlegers

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Editorial des Verlegers

Liebe Leserinnen und Leser,

die Ereignisse in Washington diese Woche haben wohl uns alle erschüttert. Dankenswerterweise hat uns unser herausragender außenpolitischer Kommentator Henning Hoff sogleich einen geschliffenen Leitartikel zur Einordnung der Geschehnisse gesandt, den Sie hier lesen können.

Den großen transatlantischen Bogen spannt in dieser Ausgabe des Hauptstadtbriefs am Sonntag nun kein Geringerer als Wolfgang Ischinger, der Vorsitzende der Münchner Sicherheitskonferenz und eine der wichtigsten diplomatischen Stimmen in allen Belangen der deutsch-amerikanischen Beziehungen.

Ischinger, einst selbst Botschafter Deutschlands in Washington, verurteilt den noch amtierenden Präsidenten der USA scharf, warnt aber vor dem Wiederaufkeimen anti-amerikanischer Ressentiments und ruft zur entschlossenen Zusammenarbeit mit den Freundinnen und Freunden jenseits des Atlantiks auf. Als jahrzehntelanger Anhänger eben jener deutsch-amerikanischen Freundschaft möchte ich mich diesem Appell ausdrücklich und von ganzem Herzen anschließen. Es gilt, für Europa und die USA nun, nach der desaströsen Ära Trump, neue, vertiefte und gemeinschaftliche Wege zu finden, für Abrüstung und fairen Handel, zum Schutz des Klimas und zur Bekämpfung der Pandemie – partners in leadership, wie es der große Präsident George H. W. Bush einst Deutschland anbot.

Der wohl bedeutendste deutsche Sozialwissenschaftler Niklas Luhmann gab seiner überaus umfänglichen Sammlung so gelehrter wie nüchterner Aufsätze den schönen Titel „Soziologische Aufklärung“. Jetzt nicht abschrecken lassen, aber Frank Hofmann, unser Experte für alle Fragen in Sachen Pandemie, hat seinen abklärenden Beitrag in just dieser Luhmannschen Tradition verfasst. Sachlich, aber entschieden nimmt er einige derzeit grassierende Fehleinschätzungen in Bezug auf die diskutierte Impflicht und die Kontroversen um die Impfstoffbeschaffung auseinander. Ein überaus erhellender Text, der zur angemessenen Einordnung sehr viel beitragen dürfte.

Mit herzlichen Grüßen verbleibe ich bis zur nächsten Woche

Ihr Detlef Prinz

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