Vermeintliche Selbstverständlichkeiten

Editorial des Verlegers

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Vermeintliche Selbstverständlichkeiten

Editorial des Verlegers

Liebe Leserinnen und Leser,

im Juni haben wir die Autorin und Black Lives Matter-Aktivistin Shelly Simons gebeten, die Lage der Dinge in Deutschland – „Worum es geht“ – zu erklären.

Es war und ist mir persönliches Anliegen und Verpflichtung, bei diesem Thema so genau wie nur möglich zuzuhören, neu darüber nachzudenken, was unbewusste Annahmen oder vermeintliche Selbstverständlichkeiten waren, gewahr zu werden, was ich selbst womöglich nicht hinreichend wahrgenommen habe. Simons‘ Beitrag in diesem Hauptstadtbrief am Samstag ist deswegen auch nicht als Bilanz der BLM-Bewegung zu verstehen, sondern als Fortsetzung einer notwendigen gesellschaftlichen Auseinandersetzung mit unseren Mitmenschen und uns selbst.

Ich möchte Ihnen die Lektüre Shelly Simons‘ so engagierten wie klugen Textes wärmstens ans Herz legen.

Im zweiten Beitrag dieses Hauptstadtbriefs erinnert der Berliner Historiker und Journalist Klaus Grimberg an den Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71, der zur Gründung Deutschlands führte. In Tagen, in denen erneut über Wohl und Wehe von Föderalismus – oder wenn man (nicht) so will: Kleinstaaterei – diskutiert wird, kann es vielleicht so nützlich wie gewinnbringend sein, sich im Guten wie im Schlechten zu erinnern, von welchem Ursprung wir an diesen Punkt gekommen sind.

Und nachdem das Beherbergungsverbot für Sachsen wieder aufgehoben wurde, kann die eine oder der andere es ja auch nach Dresden ins Militärhistorische Museum schaffen, mit Maske. Es lohnt sich.

Mit herzlichen Grüßen verbleibe ich – bis morgen

Ihr Detlef Prinz

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