Neue Weltordnungen und alte Wahlkampfschlager

Editorial des Verlegers

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Neue Weltordnungen und alte Wahlkampfschlager

Editorial des Verlegers

Liebe Leserinnen und Leser,

drei große, das politische Geschehen in Deutschland und der Welt umspannende Beiträge erwarten Sie in dieser Ausgabe des Hauptstadtbriefs am Samstag.

Markus Kaim analysiert das sich neu ordnende geopolitische Spielfeld nach dem Abzug des Westens aus Afghanistan. Der Senior Fellow der Stiftung Wissenschaft und Politik ist einer der führenden Experten auf seinem Gebiet und erklärt, welche Rollen Usbekistan, Tadschikistan und Pakistan in Zukunft spielen könnten, wie sich die Türkei und Katar, China und Russland neu positionieren dürften – und was diese Veränderungen für Europa und die USA bedeuten. (Lesen Sie dazu auch meinen eigenen kurzen Kommentar zur diplomatischen Zusammenarbeit mit dem Emirat am Persischen Golf.)

Frank Decker zeigt auf, warum die Aufregung über Rot-Rot-Grün eine politische Nebelkerze ist und mit welcher neuen Dreierkoalition in Deutschland nach der Wahl viel eher zu rechnen ist. Der Bonner Parteienforscher betreibt politologisch-soziologische Aufklärung erster Güte.

Jonathan Lutes, Redakteur der German Times und derzeit als unser Korrespondent in den USA, rückt die in deutschen Medien allzu schnell verbreitete Geschichte vom Unmut der amerikanischen Bevölkerung gegenüber ihrem Präsidenten Joe Biden zurecht. Lutes sprach dafür unter anderem mit dem führenden US-Demoskopen und Gründer des Cook Political Reports Charlie Cook, den das Wall Street Journal schon einmal den „Picasso der amerikanischen Wahlanalyse“ nannte. Lutes’ Fazit: So schlecht steht es um meinen Freund Joe, jetzt Präsident Biden, und die Demokraten keineswegs.

Anne Wizorek fragt sich in ihrer Kolumne Direktnachricht mit einigem wohlerwogenen Ingrimm, warum die Gefährdung von Kindern durch die Pandemie so leichtfertig abgetan wird – mit einer Strategie, die Wizorek – leider vortrefflich – mit „Stoßlüften und Daumendrücken“ zusammenfasst.

Mit herzlichen Grüßen verbleibe ich – bis morgen

Ihr Detlef Prinz

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