Heiter bis aufklärerisch

Editorial des Verlegers

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Heiter bis aufklärerisch

Editorial des Verlegers

Liebe Leserinnen und Leser,

leider keine humorvoll-literarische Erfindung: In zahlreichen deutschen Großstädten, zuletzt auch in Berlin, demonstrieren Menschen gegen – ja, was eigentlich? Das Coronavirus als solches? Die – schon länger deutlich gelockerten – Maßnahmen zur Eindämmung? Die vermeintliche Zumutung des Maskentragens – eine doch eher geringfügige Unannehmlichkeit, deren überaus effektive Schutzfunktion eine Studie nach der anderen belegt hat?

Ein Glück immerhin, dass die fabelhafte Schriftstellerin Iris Hanika in dem im besten philosophischen Sinne aufklärerischen wie heiteren Feuilleton in diesem Hauptstadtbrief am Sonntag die mitunter skurrile, aber leider hartleibige Bewegung aufs Korn nimmt. Von Iris Hanika ist gerade ein neuer Roman erschienen, „Echos Kammern“, eine deutsch-amerikanische Geschichte voller Anspielungsreichtum und allzu menschlicher, gleichwohl freundlicher Sonderbarkeiten – beste Lektüre für diese Tage.

Im zweiten Beitrag meldet sich Patricia Löwe von der Guardini Stiftung mit einem wohltuend unsentimentalen Kommentar zu den jüngst veröffentlichten kirchlichen Austrittszahlen beider Konfessionen. Fernab eines konservativen Rollbacks mahnt die Religionsphilosophin die Kirchen, sich bei allem Reformbedarf nicht in die schnöde Rolle eines Dienstleistungsunternehmens drängen zu lassen – ein so kluger wie anregender Zwischenruf.

Mit herzlichen Grüßen verbleibe ich bis nächste Woche

Ihr Detlef Prinz

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