Politische Tiefendimensionen

Editorial des Verlegers

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Politische Tiefendimensionen

Editorial des Verlegers

Liebe Leserinnen und Leser,

vor zwei Jahren veröffentlichte Thomas Biebricher eine dieser politisch-historischen Tiefenbohrungen, die mich erstaunen ließ. In „Geistig-moralische Wende. Die Erschöpfung des deutschen Konservatismus“ (Matthes & Seitz) konnte der junge Politikwissenschaftler mit so lehrreichem wie unterhaltsamen Elan die jüngere Politikgeschichte der Unionsparteien lebendig werden lassen. Biebricher vermochte es, spannend die geistesgeschichtlichen Linien aufzeigen, die wir im politischen Tagesgeschäft kaum mehr richtig wahrnehmen.

Und so ging es mir auch, als ich seinen Beitrag für diesen Hauptstadtbrief am Sonntag las, der die aktuelle Debatte über die K-Frage der Unionsparteien nicht nur glänzend analysiert, sondern auch in jene zeitgeschichtlichen Entwicklungslinien einzuordnen versteht, mit denen unser Bild der Gegenwart eben jene erhellenden Tiefendimensionen bekommt.

Im zweiten Beitrag des Hauptstadtbriefs berichtet unser China-Korrespondent Fabian Kretschmer über die Lage in Hongkong nach der Verabschiedung des Nationalen Sicherheitsgesetzes. Kretschmer, der nach Station in Südkorea seit dem vergangenen Jahr aus Peking schreibt, kann die politischen Kalküle der chinesischen Regierung genauso beleuchten wie die Ängste und Hoffnungen der gewöhnlichen Einwohnerinnen und Einwohner der – schon der Begriff ist vielsagend – Sonderverwaltungszone.

Mit herzlichen Grüßen verbleibe ich bis zur nächsten Woche

Ihr Detlef Prinz

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